Mittwoch, 12. November 2025
Wir flanieren über die Avenue 18 de Julio. Es ist die längste und grösste Einkaufsstrasse von Uruguay. Etwa 3.5 Millionen Einwohner hat dieses Land, wovon ca.60 % in der Hauptstadt oder Umgebung wohnen. Das Land besitzt keine Bodenschätze. Wald ist rar und daher sind Eukalyptuswälder angepflanzt. Die Landfläche ist etwa halb so gross wie Deutschland und besteht zumeist aus Pampa und Mooren. Der Fluss Uruguay ist aufgestaut und ein grosses Kraftwerk versorgt das Land mit Strom. Daneben wird auf Wind- und Solarkraft gesetzt. Unter den Landflächen von Uruguay, Nordargentinien, Paraguay und Südbrasilien erstreckt sich ein Grundwassersee von 37’000 Kubikkilometer. 2023 erlebte Uruguay eine Dürreperiode, der Grundwasserspiegel fiel und der See, der als Trinkwasser genutzt wird, war noch zu einem Zehntel voll. Landwirtschaft und Tourismus sind die grössten Einnahmequellen.
Manfred will ein neues Handy kaufen, denn sein Altes ist nicht E-SIM kompatibel. Manfred hat sie für Südamerikas Internet gekauft. Um das Geschäft zu erreichen, müssen wir die ganze, lange Strasse unter die Sohlen nehmen. Wir haben Zeit, die Häuser und Menschen zu betrachten. Einige alte Häuser wurden abgerissen oder ausgehöhlt und jetzt saniert. Meist seht kein Gerüst vor der Hausmauer und die Arbeiten werden von einer Plattform, die an einem Galgen hängt, vorgenommen. Ich sehe, wie Balkone abgeschliffen und Wände verputzt werden, während die Plattform im Wind hin und her schwankt. Die Männer sind aber gut mit Gurten gesichert.












Während Manfred das Handy kauft, sitze ich in einem Café. An den Wänden hängen alte Bilder der Stadt. Über eine kleinere Strasse laufen wir zurück zum Hotel. Ich staune über die hohen Platanen entlang der Strasse. Einige wurden unten von den Ästen befreit, damit Busse fahren und die vielen elektrischen Leitungen von Wohnung zu Wohnung frei verlegt werden können. Die Wurzeln der Bäume verunstalten die Gehwege.
Wir haben in Montevideo bis heute noch keinen Polizisten gesehen, noch eine Ambulanz gehört. Heute Abend haben wir den ersten Camper gesehen. Auch sind Tankstellen in der Innenstadt selten.
Morgen wollen wir eine geführte Stadttour machen.













