Überfahrt nach Montevideo

Dienstag, 11. November 2025

Wir fahren mit dem Taxi zum Hafen und nehmen die Fähre nach Montevideo. Das heisst eigentlich nicht bis Montevideo, aber das finden wir erst auf der Fähre heraus.
Die Fähre ist gut besetzt. Abfahrt 12:45 Uhr. Sie ist nicht so konzipiert, wie wir uns das von den Autofähren in Europa gewohnt sind. Es gibt Sitze in der Reihe, die sich auf gar keine Seite irgendwie verstellen lassen. Im Obergeschoss gibt es einen Kiosk, wo man Sandwiches und Getränke kaufen kann. Die Sandwiches sind eingepackt und knochentrocken.
Dann kommt plötzlich wieder Leben in die Bude. Die Passagiere machen sich bereit zum Aussteigen. Auf unserem Zettel steht, dass wir um 17:30 in Montevideo ankommen. Jetzt ist es 14 Uhr. Erst jetzt begreifen wir, warum wir beim Einchecken einen Gutschein für eine Busfahrt bekommen haben. Die Fähre legt in Colonia an, mehr oder weniger gegenüber von Buenos Aires. Der Rest des Weges wird mit dem Bus zurückgelegt. Wir fahren über Land. Es erinnert mich fest an Südafrika. Die Landschaft ist mehr oder weniger flach. Viele Getreidefelder breiten sich aus. Ab und zu grasen schwarzweisse Rinder. In den kleinen Ortschaften sehe ich Geschäfte, die mit der Landwirtschaft zu tun haben. Saatgut, Dünger und Landwirtschaftsmaschinen werden verkauft.

An einem grossen Busbahnhof ist unsere Reise nach Montevideo beinahe zu Ende. Manfred will zuerst eine SIM-Karte kaufen und wir finden am Busbahnhof ein Geschäft. Mit dem Taxi geht’s zum Hotel. Vom Zimmer aus kann ich den Rio de la Plata sehen, und auch das «Schwesterhaus» vom Palacio Barolo in Buenos Aires. Wir haben Mühe, ein Restaurant in der Nähe zu finden. Viele haben heute geschlossen und andere sehen leer aus. Die Stadt ist sehr dunkel. In den Nebenstrassen brennt kaum Licht und einige Männer liegen in den Hauseingängen. Die Gehsteige sind in einem erbärmlichen Zustand und müssen beim Laufen gut im Auge behalten werden.
Wir probieren etwas Neues auf der Speisekarte aus. Es entpuppt sich als etwas wie aus Pizzateig, gefüllt mit Huhn für mich und Rind für Manfred. Es ist eine viel zu grosse Portion und der Teig ist nahrhaft. So schäle ich das Huhn heraus und lasse den Teig liegen. Die Müdigkeit und der Wein lassen mich heute Abend beschwipst sein. Das heisst, ich brauche jetzt eine Mütze voll Schlaf.

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